Wir sind erschrocken und wütend über die Übergriffe auf Flüchtlinge in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Das Versagen der EU, auch nur einen Minimalkonsens bezüglich ihrer Versorgung zu erreichen, beschämt uns. Wir sind es leid, wie in Medien, aber auch persönlichen Gesprächen die Schutzbedürftigkeit aus ihrer Heimat fliehender und geflohener Menschen in Frage gestellt und zugleich Rassismus verharmlost wird.
In einer solchen Zeit, in der eine gesellschaftliche Debatte kaum stattfindet, weil Argumente nicht gehört werden, haben wir uns als Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen entschlossen, uns zu Wort zu melden. Wir wollen dabei keinen Beitrag zur Debatte leisten, sondern einen Beitrag für eine Diskussion, die lange überfällig ist.
Unser Blog soll Biografien von Flüchtlingen in Gegenwart und Vergangenheit dokumentieren, historische Vorgänge thematisieren, die Zwangsmigration und Flucht hervorgerufen haben und Umgangsweisen von Aufnahmegesellschaften beschreiben. Wir wollen nicht die sich wiederholenden gegenwartspolitischen Argumente aufwärmen, wir wollen aus fachlicher Perspektive erklären, wie Flucht entsteht und entstand, wie Menschen flüchteten und fliehen, wie Aufnahmeländer mit ihnen umgingen und umgehen.
Gleichzeitig ist eine globale Geschichte von Flucht immer auch eine Verflechtungsgeschichte. Über die Jahrhunderte haben Kriege, Kolonisation und Ausbeutung zu nationalen, ethnischen und religiösen Verwerfungen geführt, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart spürbar sind. Auch diesen Aspekt möchten wir beleuchten.
Das alles können die Initiatoren dieses Blogs nicht allein leisten, deshalb bitten wir Interessierte um ihre Mitarbeit. Schreiben Sie Blogbeiträge, helfen Sie unserem Lektoratsteam oder erzählen Sie anderen von uns.
Wir wünschen uns eine Gesellschaft, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft willkommen heißt und sie als Bereicherung sieht. Denn: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Birte Förster
Moritz Hoffmann
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