Minnie Reinhardt war die Schwester von Martin Gumpert und mit dem Künstler Jacob Reinhardt verheiratet, ihre gemeinsame Tochter Josefa wurde 1923 geboren.[1] Das Ehepaar emigrierte 1933 nach Palästina.
Bei der Emigration musste die Familie offensichtlich viele Besitztümer zurücklassen, denn Minnies Schwägerin, Charlotte Gumpert versprach „Silber u. Wäsche mit Jacques Bildern“ nachzuschicken. 1933 war der Aufenthaltsstatus der Familie nicht geklärt, finanzielle Unterstützung war nur in eingeschränktem Maße möglich, 700 Mark pro Pass und Monat konnte die Familie bekommen. Charlotte Gumpert drängte die Schwägerin, sich zügig um eine Aufenthaltsgenehmigung zu bemühen, „da der Andrang groß sein wird und die Zulassung begrenzt“. Deshalb bestärkte sie die Absicht der Familie, auch Jacob Steinhardts Schwestern nach Palästina kommen zu lassen. Außerdem versuchte Gumpert ihre Schwägerin durch Hinweise auf andere Migranten zu unterstützen.
Die Familie ließ sich in Tel Aviv nieder, wo Reinhardt eine Kunstschule betrieb.
[1] Dok. 37. Charlotte Gumpert informiert Minnie Steinhardt in Paläsina am 26. April 1933 über die politische Lage in Deutschland, in: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Bd.1: Deutsches Reich, 1933–1937, München 2008, S. 143 ff. Alle Zitate ebd.